Viele Leute denken, es gäbe nur im Herbst Pilze. Dabei kann man das ganze Jahr über fündig werden. Natürlich gibt es in dieser kargen Jahreszeit keine so große Artenvielfalt wie im Spätsommer oder im Herbst. Nichtsdestotrotz finden sich sogar einige gute Speisepilze. Typische essbare Spätherbst- & Winterpilze sind beispielsweise der Samtfußrübling Flammulina velutipes, das Judasohr Auricularia auricula judae, der Austernseitling Pleurotus ostreatus oder der rauchblättrige Schwefelkopf Hypoloma capnoides.
Frost kann Pilze verderben
Gelegentlich wachsen auch bekannte Speisepilze noch sehr spät im Jahr. So können Steinpilze und Pfifferlinge manchmal bis in den Winter hinein gefunden werden. Allerdings sollten diese nicht mehr gesammelt werden, sobald es erste Fröste gab. Frost führt im Pilz zu Zellschäden, sodass diese rasch verderben. Werden die Pilze dennoch verzehrt ist eine Pilzvergiftung möglich, die einer Lebensmittelvergiftung gleichen würde. Typische Winterpilze haben sich an die niedrigen Temperaturen angepasst und überstehen leichte Fröste ohne zu verderben. Insbesondere Samtfußrüblinge sind sehr kälte- und frostunempfindlich.
Pilzfunde im Winter 2020/2021
Das Samtfußrübling
Samtfußrüblinge sind häufig im Winter auf Laubholz zu finden. Erwähnenswert ist, dass dieser Pilz gut mit Frost zurecht kommt das Einfrieren überleben kann. Samtfußrüblinge sind gute Speisepilze, die auch gezüchtet werden können.
Der Trompetenschnitzling
Der gemeine Trompetenschnitzling ist ein typischer „little brown mushroom“. Als „little brown mushroom“ bezeichnet man unscheinbare kleine braune Pilze, die teils schwer auseinander zu halten sind. Der gemeine Trompetenschnitzling ist ungenießbar.
Der blattartige Zitterling
Der blattartige Zitterling wird hin und wieder mit dem Judasohr verwechselt. Die Verwechslung ist aber harmlos, denn beide Pilze sind essbar. Allerdings verspricht die glibberige Konsistenz nicht gerade eine Gaumenfreude.
Die gewöhnliche Gelbflechte
Die gewöhnliche Gelbflechte ist praktisch überall zu finden. Im Gegensatz zu vielen anderen Flechten verträgt sie mit Schadstoffen belastete Luft gut. Daher wächst sie auch in der Stadt und bei Straßen.
Der kaffeebraune Gabeltrichterling
Ein kaffeebrauner Gabeltrichterling im Dezember. Er ist im Spätherbst und im Winter häufig zu finden und ist essbar. Er gilt aber als minderwertiger Speisepilz.
Der Austernseitling
Ein Blick durch das Mikroskop: Sporen des Austernseitlings.
Der herbe Zwergknäueling
Der herbe Zwergknäueling ist ein unscheinbarer kleiner Pilz. Bekannt ist er für die Fähigkeit im Dunkeln zu leuchten. Aber leider sind nur die amerikanischen Vorkommen dazu fähig. Er ist ungenießbar.
Die Schmetterlingstramete
Die Schmetterlingstramete kann ganzjährig gefunden worden. Der Pilz ist ungenießbar, wird aber von einigen Pilzsammlern als Vital- und Heilpilz konsumiert. Der Pilz ist nicht als Arzneimittel zugelassen, klinische Beweise für seine Wirksamkeit fehlen.
Der warzige Drüsling
Der warzige Drüsling sieht wenig appetitlich aus. Er ist ungenießbar.
Der abgestutzteDrüsling
Der abgestutzte Drüsling ist ein häufiger Pilz im Winter. Er wird hin und wieder mit Judasohren verwechselt. Die Verwechslung ist aber nicht gefährlich, denn der abgestutzte Drüsling ist zwar ungenießbar, aber nicht giftig.
Das Judasohr
Das Judasohr wird im Winter häufig gesammelt. Es ist zwar essbar, hat aber kein ausgeprägtes Aroma. Er wird häufig getrocknet und beispielsweise in Suppen verwendet.
Der goldgelbe Zitterling
Der goldgelbe Zitterling ist einer der auffälligeren Pilze im Winter, da er häufig im Geäst wächst und leuchtend gelb gefärbt ist. Er ist essbar, aber geschmacklos.
Der gezonte Ohrlappenpilz
Der gezonte Ohrlappenpilz ist nahe mit dem Judasohr verwandt. Allerdings ist der gezonte Ohrlappenpilz ungenießbar.